Ab wann spamt (m)ein Unternehmen?

Ab wann spamt (m)ein Unternehmen?

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Gestern bin ich über einen interessanten Artikel im Focus gestolpert, der mich mal wieder ins Grübeln brachte: Microblogging Spam: Digitale Belästigung bei Twitter. Hier schreibt der Autor (@andreaswinterer) über seine eigenen (ersten) Erfahrungen in der Twitterwelt. Nun ist es in diesem Artikel so, dass, berechtigter Weise, die recht unverschämten Spammer an den Pranger gestellt werden. Noch schlimmer dabei kommen natürlich diejenigen weg, die nicht nur die Leut´ mit Werbung zuschütten, sondern gleich auch Links posten, wohinter sich Viren verstecken. Jetzt werden in diesem Artikel aber auch ein paar Aussagen gemacht, die mich in Anbetracht von Corporate Twitter die Frage aufkam: Ab wann spamt ein Unternehmen?

Read MoreEs ist schnell und leicht gesagt: Unternehmen sollen sich mehr um Social Media bemühen, sollen auf XING, Twitter, Facebook und sonstigen Plattformen präsent sein und außerdem auch ein Blog führen. Dann sollen Unternehmen aber bloß keine Werbung machen, besser ist es mit den Usern zu kommunizieren um Feedback zu erhalten und ein gutes Image aufzubauen. Das ist ja alles schön und gut und natürlich begrüße ich den Schritt in die Social Media Welt nur allzu sehr. Auf der anderen Seite stoßen aber eigentlich zwei Welten aufeinander: Einmal die Geschäftswelt, in der man Geld verdient und Verträge macht und auf der anderen Seite die soziale Welt, in der man Freunden hilft oder für die Familie da ist – unentgeldlich. Eine Mischung beider Welten ist oft schwierig. Wenn es mal passiert, dass aus Geschäftspartnern einmal Freunde werden, ist das miteinander Umgehen leichter als wenn aus Freunden Geschäftspartner werden. Behaupte ich zumindest mal in meinem jugendlichen Leichtsinn und aus gemachten Erfahrungen 😉

Aber zurück zum Thema: Die Schwelle, ab wann es den Usern mit der Werbung nervt, ist schwer zu definieren. Das sieht man auch recht gut an der (sicher nicht sehr repräsentativen) Umfrage, die eine kleine Orientierung sein kann:

Die meisten würden also eine Werbung von unter 10% akzeptieren, wobei fast genauso viele dies auch bis 30% tun. Das bestätigt mein persönliches Bauchgefühl, wobei es auch Tweets gab, die ganz klar dafür sprachen, überhaupt keine Werbung zu dulden. Aber diese User würden wahrscheinlich auch keinem Unternehmen folgen (wollen).

Erfolg beim Twittern zu haben ist gerade am Anfang recht schwer. Es gibt oft keine große Marke, die evtl. schon einige Fans hat. Man fängt bei Null an und muss sich erstmal heran tasten. Wer gar keine Erfahrung in der Twitterphäre hat, sollte diese unbedingt vor dem Anlegen eines Firmenaccounts sammeln. Es gibt auf Twitter nämlich ein paar ungeschriebene Gesetze, die sich so leicht sonst nicht erschließen lassen. Grundsätzlich gilt:

  1. Lernen Sie zuzuhören
  2. Wenn Sie jemanden direkt Ansprechen, dann tun Sie es auf eine aufrichtige, persönliche und charmante Art und Weise
  3. Versenden Sie keine DM (direct message) mit Werbelinks!! Das nervt nicht nur mich und wirft ein schlechtes Bild auf das Unternehmen
  4. Twitter ist auch KEINE Werbeplattform, wie es uns manche Marketer weiß machen wollen.
  5. Das Ziel auf Twitter sollte lauten: Vertrauen schaffen. Alles andere ergibt sich – oder eben nicht.

Zusammengefasst kann man vielleicht sagen: „Was Du nicht willst, was Dir andere tun, das mut auch keinem anderen zu“ – eigentlich doch wieder ganz leicht, oder? 😉

Bildquelle: http://www.flickr.com/photos/santos/56256773/

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