Wenn der Kühlschrank mit dem Kleiderschrank… Eine Vorahnung.

Wenn der Kühlschrank mit dem Kleiderschrank… Eine Vorahnung.

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Anzuziehen hab ich nie was! Jeden Morgen das selbe: Im Halbdunkel etwas zu finden, was meine Persönlichkeit unterstreichen soll. Via Try & Error geht´s von der einer Schranktür zur nächsten und wieder zurück, als hätte ich Zeit dafür! Und wenn dann Jeans und Bluse sitzen stellt sich spätestens auf wetter.de heraus, dass es für 6 Grad doch etwas zu frisch dafür ist. Das Anziehproblem erledigt sich mit einer uralten Strickweste, um nicht wieder von vorne anzufangen. Schnell umgeworfen aber nicht annähernd adrett – egal. Ich will ja niemandem gefallen, sondern arbeiten.

Was wäre die Welt, wenn sie erst richtig vernetzt? Ein Kühlschrank im Internet – toll! Er kann den Code meiner Nahrungsmittel auslesen und notfalls neue bestellen. Hm, großes Kino – aber von vorgestern. Ich stelle mir vor, mein Kühlschrank habe eine Liaison mit dem meines Nachbarn. Naja, immerhin sollte er wissen, ob er zufällig noch die Milch hat, die ich vergessen hatte einzukaufen. Zufällig natürlich, denn ein Grund beim Nachbarn zu klingeln um ihn darum zu bitten, gibt es sonst nicht. Aber kommunikativ ist es, auch für Kühlschränke.

Nun sagt mir mein Kühlschrank, dass ich besser keine Béchamel machen soll, wofür ich die Milch aber auch enorm viel gute Butter brauche.  Mein Kleiderschrank, dieser Schwätzer, hat gemeldet, dass ich schon jetzt nicht in den Rock passe, den ich vor 4 Monaten im Frühjahrsrausch kaufte. Ganz toll. Gut, also keine Béchamel. Eine Joghurtsauce kann den Gaumenschmaus genauso garantieren, säuselt Mister Kühlschrank. Eine Empfehlung zu einem Fertigprodukt hat kürzlich Froni auf Facebook hinterlassen. Die Gute. Tja, das Fertigfutter hab ich nicht, die Joghurt-Béchamel kommt aber auf die Einkaufsliste – per Sprachwahl, versteht sich.

Meine Möbel kümmern sich um meine Linie, ob ich das gut finden soll? Zumindest ist es hilfreich und immer direkt. Das löst aber meine Frage nicht, die ich morgens meinem Kleiderschrank stelle. Aber was ein vernetzter Schrank ist, weiß auch wie das Wetter wird. Kombinationsvorschläge der Hosen, Röcke, Blusen und Schals erscheinen. Eine Kamera scannt dabei meine tatsächliche Erscheinung und projiziert das Bild auf einen Bildschirm. Die zur Temperatur und Körperumfang passenden Klamotten werden digital über den unverhüllten Körper gelegt, was aussieht wie in echt. So spare ich mir das an- und ausziehen – cool. Gut sind auch die Vorschläge, die ich einkaufen könnte, würde ich im „Tischlein-Deck-Dich“-Märchen leben und einen Goldesel besitzen. Ich sollte mir besser keine Shopvorschläge abonnieren, beschloss ich und wanke schlaftrunken ins Bad.

Stehe nun vor dem Waschbecken und gleichzeitig auf der Waage. Jaja, keine Béchamel heute – die Warnung ignoriere ich genervt. Dafür aber eine halbe Stunde radfahren!? Hm. Ist gut, plane ich für später ein. Oder morgen eine Stunde. Mal sehen. Aber ich sollte es tun. Denn wenn nicht, wird mir morgen Mister Kühlschrank nur Rohkost empfehlen oder, und das wäre noch schlimmer, sich gar nicht mehr öffnen lassen.

So stehe ich morgen wieder vor meinem Schrank und weiß, später ist nicht alles besser – dafür anders.

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  1. MD-Bloggi sagt:

    Wie schön, dass ich nicht der Einzige bin, der sich nicht immer konsequent auf den Drahtesel schwingt. Es fällt mir schwer sinnlos durch die Gegend zu radeln (was ich nur gerne bei schönem Wetter mache). Ansonsten brauche ich immer ein Ziel. Da bietet es sich an, wenn mir meine bessere Hälfte den Einkaufszettel in die Hand drückt. Übrigens, muss mir noch vornehmen, morgen wieder zu fahren. Mal sehen wie das Wetter wird 😉

  2. Du brauch ganz klar ein Tool was den ganzen Inhalt von deinem Kleiderschrank digital verwaltet. Einmalig testest du alle Kombinationen ( http://www.youtube.com/watch?v=rn_iPjGKd0M ) und vergibst Tags wie Jahreszeit, Temperatur und Anlass. Wenn dir dann noch was fehlt kommen die Nachbarn ins Spiel http://www.sharesomesugar.com/ 😀

  3. Bianca Gade sagt:

    Genau an das Video musste ich auch denken, als ich den Post schrieb. Und ob das mit dem Zuckerverleih wirklich funktioniert? Interessant ist die Idee aber :)

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