Es ist einer der vielen, unendlich nervraubenden Tage, an denen Kontaktesammler auf XING meinen, sich mit einem vernetzen zu müssen. Häufig werden zwanghaft Gemeinsamkeiten gesucht und am allermeisten über Gruppenmitgliedschaften begründet. Und da ich heute gut drauf bin, hab ich der Absage den Grund gleich hinterher geschickt. Frei formuliert und wer mag, kann ihn selbstverständlich gerne auch für sich verwenden:
Hallo Herr [Kontaktesammler],
danke für Ihre Anfrage. Ich möchte Ihnen gerne sagen, warum ich sie ablehne: Für mich sind Kontakte mehr als Gemeinsamkeiten zwischen Themen. Unter meinen Kontakten zählen in erster Linie Menschen, die ich mag. Ich schätze sie, weil ich sie als Mensch schätze und nicht, weil wir ein gemeinsames Thema haben. Darum sollte zuerst die Sympathie da sein und wenn es dann mit dem Thema passt, ist das toll – aber nicht Bedingung. Oder gehen Sie offline auch auf Menschen zu, drücken ihnen Ihre Visitenkarte in die Hand und sagen: „Weil wir zwei einen Audi fahren und ein iPhone nutzen, sollten wir uns vernetzen. Nur für den Fall!“ Ich denke, das würden Sie offline nicht tun, also warum online?
Meine Absagen gelten in den seltensten Fällen für immer. Sollten sich unsere Wege eines Tages kreuzen (online oder offline) und wir uns gut unterhalten, steht einer Vernetzung, von meiner Seite aus, nichts im Wege.
MfG
Bianca Gade
Danke an Stefan Evertz für seine tolle Idee, den Text zu verbloggen. Er hat seinen Textbaustein zur Absage, nämlich auch schon veröffentlicht.
Das finde ich mal schlagfertig und eine gute Idee. Mich selber nerven oft änliche anfragen, zwar nicht auf Xing aber nun habe ich mal eine Idee gelesen die ich auf jeden Fall aufgreifen werde. vielen Dank.
Hallo,
ich habe es auch mit einem ähnlichen Text eine zeitlang versucht. Da aber regelmäßig Dankesschreiben für Annahme des Kontaktes (!!!!) kamen, stellte ich für mich fest: Das Antworten auf Bots ist einfach doof. Mittlerweile lasse ich diese Anfragen einfach unkommentiert stehen (ich glaube, ich habe immer noch irgend was um die 30 Kontaktanfragen auf Halde).
Trotzdem, schöne Idee!
lG
Stephan
@stephan – wusste gar nicht, dass es Bots gibt, die auf XING-Absagen antworten können!? Mir ist das noch nie passiert.
Ich empfehle idR eine andere Taktik. Nämlich konkret nach dem Grund zu fragen.
manche ernsthaft Interessierte wissen nämlich nur nicht so recht, was sie schreiben sollen. manche haben einen sogar getroffen und man weiss es nur nicht mehr etc.
Die würde man mit einem text wie oben nachhaltig verstören 😉
Ich verwese auf die in meinem Profil verlinkte Kontaktcharta und bitte um nähere Auskunft. in ca 20% der Fälle kriege ich die dann auch.
Aber grundsätzlich kann man sein Netzwerk verschieden gestalten, ich würde nur von negativen Tönen MASSIV abraten.
Danke Oli, für Dein Feedback als XING-Experte! Ich gebe zu, selbst oft so entnervt von solchen Anfragen zu sein und gehe davon aus, dass die Leute das doch merken müssen. Nun mach ich dieses rumgesocial schon ne Weile und weiß auch, dass andere sich erst noch einfinden müssen. Ich hoffe, die Mail ist nicht zu negativ, denn am Ende lasse ich die Vernetzung offen – und meine das auch so. Alles andere ist hoffentlich eine Lehre für den Anfrager, sodass er entweder sich über seine Strategie besinnt, oder jemanden fragt, der sich damit auskennt (ich schick ihn dann zu Dir ;))
Meine Erfahrung ist, dass auch die geringste Distanzierung hier schon als“ strenge Ablehnung“ empfundn wird.
Ich experimentiere seit Jahren mit verschiedenen Varianten solcher Texte.
Meine beginnen inzwischen mit unbändiger Freude ueber den Kontaktwunsch und fragen dann vorsichtig nach den Gruenden.
Kontaktsammler ignoirieren das sowieso bzw. antworten mit Flokskeln. Die sollte man dann auch als Spam melden.
Ok, hast mich zum Nachdenken gebracht. Einen Versuch ist es wert!