Puh, so langsam steigt die Anspannung, denn in nicht mal 5 Wochen (am 23. Mai 2014) werde ich wohl den längsten Trip meines Lebens machen. Drei Monate Brasilien warten auf mich und neben der Fußball WM auch Sonne, Strand, Palmen und Urwald. Und auch, wenn mir das Land und die Sprache nicht ganz so fremd sind, so ist es doch… anders. Da ist zunächst mal die Sprache (Portugiesisch), die ich als Kind zwar fließend sprach und mittlerweile auch wieder auf Small-Talk-Niveau spreche, dennoch wird es noch zu wenig sein, um relaxt allein zu reisen. Eine andere Herausforderung ist diese endlose Weite: Deutschland passt schätzungsweise rund 24x in Brasilien rein – und nicht überall leben Menschen. Was mich um alles in der Welt geritten hat, um das auf mich zu nehmen, frage ich mich gerne mal…
Eins ist klar: Wer hier auf den Geldbeutel guggt kann so eine Auszeit knicken. Aber darum geht es auch nicht. Es geht um Erfahrungen und Begegnungen – auch um die Begegnung mit sich selbst, die man als Alleinreisende hat. Wenn ich Menschen von meinem Vorhaben erzähle, so werde ich oft gefragt, ob das nicht gefährlich sei, „so allein als Frau“. Es ist eine typische Frage, die mir auch schon gestellt wurde, als ich eine Woche lang alleine mit dem Motorrad durch Italien reiste, nur mit einem Zelt im Gepäck oder als ich erzählte, dass ich manchmal per Anhalter in Argentinien zu meinem Ziel kam. Ich halte von der Ansicht nichts, denn viele Mädchen wachsen damit auf und trauen sich dann selbst im Erwachsenenalter wenig zu.
Um trotzdem nicht blindlings Risiken einzugehen und um so effizient wie möglich zu reisen, habe ich mir meinen Plan gestrickt, der mir etwas Sicherheit gibt und trotzdem Freiheiten lässt. Die Planung fing bereits im November 2012 an, zu einer Zeit, an der ich sehr unzufrieden mit mir und meinem Leben wahr. Vielleicht kennen das einige von Euch: Man hat das Gefühl, dass die Routine einem die Luft abschnürt und man sieht für sich keine Möglichkeiten mehr sich weiter zu entwickeln. Tag für Tag läuft alles seine geregelten Bahnen, es gab in der Zeit nichts Aufregendes, nichts Neues – alles wurde so unglaublich eng. Auf der anderen Seite gab es aber auch Menschen und Dinge, die man sehr wertgeschätzt aber dennoch nicht mit radikalen Entscheidungen verlieren mochte. Ich bin froh darüber, einen Weg gefunden zu haben, dieser Enge zu entkommen und habe mir unter anderem vorgenommen, eine Auszeit zu nehmen. Von der Idee, hin zur Entwicklung und jetzt zur Umsetzung vergingen einige Monate, denn erstens musste mein Arbeitgeber mitspielen und zweitens auch meine bessere Hälfte. Jetzt ist zwar keiner von den beiden Seiten extrem beglückt darauf auf mich einige Zeit zu verzichten, aber dafür bin ich es umso mehr und kann meine Dankbarkeit gar nicht genug Ausdruck verleihen. Das Verständnis auf beiden Seiten gaben mir den Startschuss für meine jetzige Planung.
Noch sind einige Dinge nicht in trockenen Tüchern, wie ein Ranchaufenthalt und die Dschungeltour als Backpacker im weltweit größtem Sumpfgebiet, dem Pantanal. Heute kann ich mich aber schon auf sechs Wochen Intensivsprachkurs freuen, die mir das Kommunikationswerkszeug für die Reise mitgeben werden, und die mich gleichzeitig an den Strand von Maceió und in die größte Stadt Brasiliens, São Paulo (meine Geburtsstadt) bringen. In Cuiabá werde ich zwischendurch meinen Patenonkel besuchen – ein Wiedersehen nach über 20 Jahren! Weiterhin habe ich auch eine Reise in die brasilianische Hauptstadt Brasília geplant, wo ich mich mit zwei sehr guten Freunden treffe – einer davon lebt seit über drei Jahren dort. Und natürlich darf Recife nicht fehlen, wo mein Vater sein Sitio hat – ein Katzensprung vom neuen Stadion weg, wo Deutschland gegen USA spielen wird.
Unglücklicherweise werden diese drei Monate immer knapper, je mehr Möglichkeiten sich auftun. Gerne hätte ich auch die „deutsche Ecke“ Brasiliens bei Porto Alegre näher kennengelernt und wäre auch gerne nach Manaus in den Amazonas gegangen. Rio wäre toll gewesen, aber ich entschied mich für São Paulo, weil ich dort mal gelebt und Verwandte dort habe. Und ich bin sicher, dass sich noch mehr Möglichkeiten bieten, wenn ich erstmal drüben bin. Aber was soll´s, es ist auch schon so ziemlich cool und wer sagt denn, dass es die letzte Reise in dieses wunderbare Land sein soll? 😀
Hi Bianca,
ich bin gespannt auf Deine hoffentlich kommenden Live-Berichte! Und ich drücke Dir alle Daumen, dass alles glatt verläuft. Naja, nicht alles, aber das „nicht alles“ soll dir nur neue spannende und interessant unerwartete gut verlaufende Erlebnisse bringen
Hoffe aber, ich sehe Dich vorher nochmal – #rp14 vllt?
LG
Hubert
Hi Hubert,
lieben Dank für Deine Wünsche
#rp14 ist dieses Jahr wieder nicht drin, aber vielleicht ergibt sich ja eine andere Möglichkeit 
LG!
Das klingt ja spannend!! Mein Traum wäre ja eine Fernwanderung über einige Wochen – vielleicht schaffe ich das auch irgendwann mal…
Ich wünsch Dir eine wunderbare Zeit, genau so, wie Du sie Dir vorstellst!
LG, Yvonne
Lieben Dank, Yvonne und ja, nimm Dir das auf jeden Fall mal vor!
Hallo Kleine,
wow, das hört sich super spannend an
Als Freelancer ist man ja immer schon froh, wenn es mal mit einer freien Woche klappt, so wie bei mir gerade. Drei Monate könnte ich mir momentan gar nicht vorstellen, aber wer weiß 😉
Ich wünsche Dir auf jeden Fall eine ganz tolle Zeit mit vielen spannenden Erlebnissen, von denen Du uns dann bitte ausführlichst berichtest – damit wir auch eine kleine, gedankliche Auszeit nehmen können
Dass wir Dich auf der rp14 nicht noch gebührend verabschieden können, ist allerdings mehr als schade. Egal, Du kommst ja wieder und Wiedersehenspartys sind eh schöner als Abschiedsfeiern 😀
Und nicht vergessen liebe Bianca: Genieße die Zeit und bekomme einfach mal den Kopf frei! Sei dabei bitte immer vorsichtig, denn wir brauchen Dich hier wieder!!!
Liebe Grüße,
der Große
Hey Großer,
vielen lieben Dank für Deine Wünsche! Und ja: Ich bin vorsichtig und habe auch vor, wiederzukommen 😉
So hat alles sein Für und Wider zwischen Freelancer und Angestelltendasein. Wobei mich auch mit Ausfällen leben muss. Aber das ist es mir wert
LG Bianca
Sprache lernen, Familie und Freunde treffen, neue Leute kennenlernen und das Wetter geniessen?
Viel Spass und jede Menge Entspannung und Inspiration!