9 einfache Tipps wie man Mitarbeiter zu Bloggern macht

9 einfache Tipps wie man Mitarbeiter zu Bloggern macht

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Für mich ist eins sehr wichtig: Mitarbeiter macht man nicht zu Bloggern, sie sind es bereits oder werden es von sich aus. Warum mir das wichtig ist? Der erste Punkt hat was mit Fremd- und zweiter mit Selbstbestimmung zu tun. Wir sollten uns daher eher fragen, warum die einen bloggen und die anderen nicht. Wo liegt der Unterschied? Sind bloggene Menschen extrovertiert oder eher introvertiert? Stimmen die Rahmenbedingungen im Unternehmen und wenn nicht: Was muss sich ändern?

Die Frage, wie man Mitarbeitern zu Bloggern macht stellten auch wir uns vor einigen Jahren. Heute sind wir ein 9-köpfiges Autorenteam, das mal mehr und mal weniger oft Beiträge auf den Corporate Blog schreibt – das sind fast 50 % des Unternehmens. Mittlerweile sind gute fünf Jahre Erfahrung ins Land gegangen, in denen mehr als 208 Artikel geschrieben wurden (Stand heute), wobei es zwischendurch noch einen Relaunch hab – sonst wären es noch mehr. In dieser Zeit haben wir so einiges ausprobiert und für uns unsere Richtung gefunden. Aus dieser Erfahrung heraus möchte ich euch neun Tipps auf den Weg geben, die helfen können, ein Mitarbeiterteam zu Bloggern zu machen. Dabei werde ich die Sicht des Corporate Blogs beleuchten (daneben gibt es noch interne Weblogs und persönliche Blogs der Mitarbeiter)

1. Wer darf, kann, muss?

Diese Frage ist relativ einfach zu beantworten: Alle Mitarbeitende sollten können dürfen. Das bedeutet: Vermeide es, Eliten zu bilden. Wer ein bestimmtes Bloggerteam vorgibt, geht folgende Risiken ein: Entweder fühlt sich das Bloggerteam unter Druck und hat dadurch Schwierigkeiten Themen zu finden und Beiträge zu schreiben. Auf der anderen Seite können Mitarbeitende, die nicht im Bloggerteam sind, sich der „Elite“ nicht zugehörig fühlen – als hätten sie nichts Wichtiges zu sagen. Beides verursacht Demotivation und das ist genau das, was wir beim Bloggen nicht gebrauchen können.

2. Binde die Mitarbeitende in die Strategie mit ein

Betrachte das Bloggen als strategische Einheit: Wer in der Corporate Communications und im Marketing sitzt, ist strenggenommen Dienstleister für das Vertriebsteam. Dieses gilt es konsequent in alle Marketingaktivitäten einzubinden, die neue Kontakte für die Vertriebsmitarbeiter versprechen. Bei uns sind das oftmals Veranstaltungen, die wir besuchen oder selbst veranstalten. Ob wir an dem einen oder anderen Event teilnehmen, wird immer mit dem Vertriebsteam besprochen mit dem Ziel, dass es voll und ganz hinter der Aktion steht. Was ich damit sagen will, ist: Durch die Selbstbestimmung durch eigene Entscheidungen bindet sich der Vertrieb stärker an die jeweiligen Aktionen als wenn sie von oben herab vorgegeben werden. Wird über die Aktionen auf dem Corporate Blog berichtet, so bloggt der Vertriebsmitarbeiter dies sehr viel enthusiastischer und authentischer als es sonst jemand anderes könnte. In den Beiträgen schwingt mehr Persönlichkeit mit, macht ihn so wertvoller und den Mitarbeiter stolzer. Wer wäre da nicht motiviert, weiter zu bloggen?

3. Nur wer ein Ziel hat, sieht den Nutzen als Blogger

Man könnte meinen, Vertriebsmitarbeitende sind alles andere als Blogger, aber dem ist so nicht. Gerade der Sales und die Berater sitzen besonders nah am Kunden und können tolle Geschichten authentisch erzählen. Darüber hinaus ist es dem Vertriebsteam besonders schnell bewusst, welchen Mehrwert das Bloggen auch für sie selbst hat – Bekanntheit, neue Kontakte und Anfragen. Es ist also der Nutzen jeden Einzelnen, der für das Bloggen geweckt werden möchte. Bei manchen gelingt es, bei anderen ist das schwieriger – was aber völlig ok ist (siehe auch: „Wer darf, kann, muss?“) und manchmal nur eine Frage der Zeit ist, bis der nächste Mitarbeitende auch Blut geleckt hat.

4. Helfe immer dort, wo Hilfe gebraucht wird

Wenn Mitarbeitende seltener bloggen und dadurch Schwierigkeiten in der Formulierung, im Aufbau oder auch im Content Management System selbst haben – dann hilf ihm, immer. Das gilt auch für das gesamte Team: Die kollegiale Unterstützung beim Bloggen kann und darf uneingeschränkt jeder in Anspruch genommen werden. Damit das funktioniert, sollte eins etabliert sein:

5. Fehlerfreundliche Unternehmenskultur

Jeder kann und darf Fehler machen – auch beim Bloggen! Die beiden größten Herausforderungen sind: sich selbst einzugestehen, dass man nicht perfekt ist und Kritik ohne Frust anzunehmen. Der Prozess ist stetig und kann auch mal zu Diskussionen führen. Diese auszuhalten und später ein erfolgreiches Ergebnis zu haben, entschädigt für vieles und lässt jeden von Mal zu Mal lockerer mit Fehlern umgehen.

6. Die Corporate Communications moderiert und gibt nichts vor

Ein Blog lebt von der Freiwilligkeit. Das gilt im privaten Bereich genauso wie bei den Unternehmen. Der geschäftliche Alltag sieht vor, Aufträge zu schreiben, Rechnungen zu bezahlen und Kundenwünsche zu erfüllen – nicht aber das Bloggen. Spaß und Sinn stehen bei diesem Thema daher im Vordergrund und diese Dinge können nicht damit vermittelt werden, indem man Themen und Zeiten vorgibt. Quintessenz daraus wäre nämlich die immerwährende Ausrede, man habe dafür jetzt gerade keine Zeit. Um dem möglichst aus dem Weg zu gehen, muss jeder Mitarbeitende sein Thema und seine Zeiten selbst bestimmen können. Das Marketing ist dabei „nur noch“ Beratung, Ideengeber, Moderator, usw.

7. Vorleben, Vorleben, Vorleben!

Der Mensch ist ein Herdentier und daher gilt es sowohl für kleine als auch große Unternehmen: Vorleben, vorleben, vorleben! Der Mitarbeitende, der für sich wirklich einen Nutzen aus dem Bloggen ziehen kann, dem wird es möglicherweise ein anderer Kollege nachmachen. Der (selbst bloggende) Corporate Communications Manager hat darüber hinaus einen guten Riecher, wer noch nicht bloggt aber wer sich möglicherweise anstecken lassen würde. Diese Mitarbeitenden können auch direkt angesprochen werden und so mancher fühlt sich  geehrt, ein Themenexperte zu sein.

8. Gras-Root Ideenliste

Das Handwerkszeug von vielen Blogs sind Themenliste und Redaktionsplan. Um ehrlich zu sein: Seit wir das abgeschafft haben, haben wir mehr Beiträge auf unserem Corporate Blog. Dennoch gibt es Mitarbeitende, die gerne eine Ideenliste haben und einen Zeitpunkt für sich brauchen, wann der Beitrag geschrieben werden sollte. Das ist natürlich absolut legitim und kann nur erfreulich sein, wenn sich eine solche Bewegung unter den Bloggern entwickelt. Unter keinen Umständen sollte man solche und auch andere Graswurzelbewegungen verhindern, denn das würde nur Demotivation zur Folge haben, was niemandem helfen würde.

9. Das Team macht den Corporate Blog erfolgreich

Das Marketing hat eine wichtige Aufgabe, das Blog betreffend: Jeder einzelne Beitrag muss nach allen Möglichkeiten der Kunst verteilt werden. Wer sich nicht dahinter klemmt, könnte früher oder später keine weiteren Beiträge mehr von den Kollegen bekommen. Warum? Weil keiner gerne Zeit und Engagement in etwas steckt, was später nicht wert ist, verteilt zu werden. Übrigens ist eins der schönsten Anerkennungen überhaupt, wenn auch die Kollegen die Beiträge in den sozialen Netzwerken empfehlen. Damit das passiert, kannst du Folgendes tun: Informiere deine Kollegen über neue Beiträge und gebe ihnen Tipps, wo  und wie sie den Blogbeitrag platzieren und teilen können (wenn sie es wollen!). Das sensibilisiert gleichzeitig das gesamte Team für die Wichtigkeit des Bloggens – denn letztendlich hilft es dem Vertrieb, der für frische Aufträge und somit die Brötchen sorgt… :)

Fazit

Für mich ist es im beruflichen Alltag besonder das uneingeschränkte Vertrauen untereinander wichtig. Wir stellen uneingeschränkt allen Mitarbeitenden die Möglichkeit zur Verfügung, sich am Bloggen, am Twittern und auf unserer Facebookseite zu beteiligen. Da mag bei manchen die Warnsirenen heulen, doch haben wir damit ausschließlich gute Erfahrungen gemacht. Natürlich machen wir auch Fehler oder es nicht immer perfekt. Doch nur mit Fehlern werden wir besser.  Eine solche Entwicklung hat einige Jahre gebraucht und vielleicht sind diese Punkte nicht auf alle Unternehmen übertragbar. Oder doch?

Wie macht ihr eure Mitarbeitende, Kolleginnen und Kollegen zu Bloggern?

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